Der Weierhöfer Friedhof

1813 wird der Friedhof auf dem Weierhof neben der ersten Weierhöfer Kirche, genannt die Lehr, angelegt. Aufgrund der hohen Opferzahlen in den Napoleonischen Kriegen und des Ausbruchs von Seuchen besteht die Notwendigkeit, eine Begräbnisstätte auf dem Weierhof einzurichten. Zuvor wurden die Verstorbenen in Bolanden auf dem Friedhof von Kloster Hane beigesetzt.

An der Stirnseite des Friedhofs errichtet Christian Galle nach dem Zweiten Weltkrieg ein Holzkreuz. Den vielen Flüchtlingen, die nach dem Krieg eine neue Heimat auf dem Weierhof finden, dient diese Erinnerungsstätte dem Gedenken an die Toten in den zurückgelassenen Gräber in West- und Ostpreußen.

Heute ist der Friedhof ein privater Begräbnisplatz der Mennonitengemeinde Weierhof. Die Liegezeiten richten sich danach, ob weiterer Platz benötigt wird. Grabsteine werden als Erinnerungsstücke an der Mauer aufgestellt, so dass viele alte Grabsteine dort zu finden sind, die von vergangenen Geschichten erzählen.

Auf einer kleinen Wiese im Friedhof steht das Friedensdenkmal der Mennonitengemeinde – ein Zierapfelbaum, umgeben von drei Tafeln mit folgenden Texten:

  • Den Opfern aller Kriege
  • Oh Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens. (Dietrich Bonhoeffer)
  • Denn wir haben durch die uns verliehene Gnade Gottes unsere Schwerter zu Pflugeisen und unsere Spieße zu Sicheln gemacht und werden unter unserm wahrhaftigen Weinstock, Christo, unter dem Fürsten des ewigen Friedens sitzen und uns zu dem äußeren Streit und Krieg des Bluts nimmermehr rüsten und hergeben. (Menno Simons)

Diese Worte und das Denkmal stehen nicht nur für die Erinnerung an vergangenes Leid, sondern auch für den tiefen Wunsch nach Frieden und Versöhnung, der die Mennonitengemeinde auf dem Weierhof prägt.