Ins Jakobs

Ins Jakobs ist der vierte und letzte Hof der neuen Höfe auf dem Weierhof. Er wird geplant von Johann Jakob Krehbiel (1778-1846), dem Müller aus der Weierhöfer Mühle und Bürgermeister von Bolanden. Seine besondere Leidenschaft gilt jedoch dem Bauen. Ob er selbst in seinem neuen Hof gelebt hat, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass seine Tochter, Elisabeth Krehbiel (1811-1877), und ihr Ehemann, Johannes Dahlem (1813-1847), den Hof 1834 übernehmen und dort eine eigenen Brotbäckerei betreiben. Das Backhaus mit dem Zimmer für den Bäckerknecht ist im rechten Winkel an die Brennerei gebaut. Das Brot wird mit dem Pferdewagen an sogenannte Brothändler zum Weiterverkauf geliefert. Einer von ihnen ist Heinrich Krehbiel aus Ramsen;  er kauft im Jahr 1851 die stolze Anzahl von 8.119 Laib Brot.

Die Einführung der Realteilung während der französischen Besetzung im Jahr 1804 stellt die Familien auf dem Weierhof vor erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen. Während zuvor der gesamte Besitz an den ältesten Sohn überging, muss nun das Erbe gleichmäßig unter allen Nachkommen aufgeteilt werden. Dies führt dazu, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche pro Hof so stark schrumpft, so dass sie die Familien nicht mehr ausreichend ernähren kann. Eine Antwort auf diese Notlage ist die Auswanderung nach Amerika, eine andere die Suche nach neuen Erwerbsmöglichkeiten. Mit der Brotbäckerei entsteht der erste handwerkliche Betrieb auf dem Weierhof. Er ermöglicht den Krehbiels, das Mehl aus ihrer Mühle zu verarbeiten und durch den Brotverkauf eine wichtige zusätzliche Einkommensquelle zu erschliessen.

Nach dem Tod ihres Mannes, Johannes Dahlem, im Typhusjahr 1847 heiratet Elisabeth Krehbiel 1848 den zehn Jahre jüngeren Michael Löwenberg (1821–1874), den späteren Prediger und Gründer der Weierhöfer Schule. Anschließend übernimmt  Elisabeths Sohn aus erster Ehe, Peter Dahlem (1845–1873), gemeinsam mit seiner Frau, Christina Krehbiel (1845–1880), den Hof. Ihre älteste Tochter, Johanna Elisabeth Dahlem (1869–1928), heiratet 1893 David Gallé (1863–1939) aus Monzernheim. Zusammen haben sie vier Kinder: Hanni (1894–1919), Wilhelm (1895–1916), Christian (1897–1970) und Hermann (1907–1982). Else Löwenberg (1887–1979) findet nach dem Tod ihrer Eltern hier Ins Jakobs ein neues Zuhause und wird von Johanna und David als Pflegekind angenommen.

Von 1898 – 1909 lebt Else Löwenberg hier als Pflegekind.