
Albert Krehbiel
Familie – daheim auf dem Weierhof
Albert Otto Krehbiel wird am 25. Juni 1893 auf dem Hof An der Brücke geboren. Seine Eltern sind Elisabeth Krehbiel (1852-1924) und Daniel Krehbiel VII (1845-1925). Um zwischen den vielen Krehbiel-Familien auf dem Weierhof unterscheiden zu können, wird die Familie auch die Brücken-Krehbiels genannt.
Albert ist ein typisches Weierhöfer Kind. Beide Eltern stammen aus benachbarten Höfen und aus Krehbiel-Familien. Elisabeth, genannt Elise, ist das älteste von 15 Kindern und wird im Krehbiel-Hof In der Mühle geboren. Daniel ist der zweitgeborene Sohn und stammt aus dem Hof Ins Ulis, der von seinem älteren Bruder Johannes als Hoferbe übernommen wird. Ungewöhnlich ist jedoch, dass Albert das einzige Kind seiner Eltern ist und seine Mutter bei seiner Geburt 41 und sein Vater 48 Jahre alt sind.
Die Heirat von Daniel und Elise im Jahr 1891 dient sicherlich auch dazu, die Versorgung der vier Kinder aus Daniels erster Ehe mit Maria Kägy (1847–1888) sicherzustellen. Alberts Halbgeschwister sind Maria Zerger (1876-1946), Johanna Stauffer (1878-1947), Johannes Jakob Krehbiel (1880-1967) und Katharina Gallé (1882-1960). Zwei weitere Geschwister, Anna und Rudolf, sterben nach nur wenigen Monaten als Kleinkinder.
Albert ist somit das späte Glück seiner Eltern und der kleine Bruder mit über zehn Jahren Abstand zum nächsten Geschwisterkind. Trotz des erheblichen Altersunterschieds steht er seinen Geschwistern sehr nahe. Albert ist ein Familienmensch. In seinen Aufzeichnungen äußert er sich immer wieder liebevoll und oft auch besorgt über seine alten Eltern.
Während der kurzen Heimaturlaube im Krieg will er so viele Familienmitglieder wie möglich sehen und seine Zeit auf dem Weierhof genießen. So notiert er in sein Tagebuch für das Neujahr 1914/15: „Unsere Herzen waren voll Dankes gegen den lieben Gott, dass er mich gerade diese Stunde im Familienkreis verleben ließ. In dem Bewusstsein, dass alles, was er uns schickt, zu unserem Besten dient, gingen wir getrost in das neue Jahr hinüber, das so dunkel vor uns liegt. Die drei Tage, die ich zu Hause verbringen durfte, benutze ich dazu, mich auf dem ganzen Weierhof zu verabschieden.“ Im April 1915 schreibt Albert über den Weierhof: „Daheim: Welche Fülle schließt dies kleine Wörtchen nicht in sich? Ich fühle mich in einer Welt des tiefsten Friedens versetzt. Nur meine Kleidung und das ab und zu leise dumpf zu uns herüberschallende Donnern der Geschütze von fernen Schlachtfeldern erinnern mich an die Wirklichkeit.“
Schulzeit und Ausbildung
Nach einer Grundschulzeit in Bolanden kommt Albert 1903 auf die weiterführende Schule, die Realanstalt am Donnersberg auf dem Weierhof.
Er gehört zu den Weierhöfer Jungen, die als externe Schüler die Internatsschule besuchen. Der Schulweg beträgt wenige Minuten, da das Anstaltsgelände seit 1869 direkt gegenüber dem Hof An der Brücke liegt.
Die Schule wird 1867 als Privat-Lehr und Erziehungs-Anstalt vom Weierhöfer Prediger Michael Löwenberg (1821-1874) zunächst noch in den Räumen seines Elternhauses im Weberhäuschen gegründet.
Mit Bildung will Michael Löwenberg das durch Patriotismus und Assimilation „eingeschläferte Mennonitentum“ aufrütteln und zu den traditionellen mennonitischen Werten wie Wehrlosigkeit und größerer Distanz zur Welt zurückführen. Löwenberg sieht die mennonitische Schule als eine Alternative zu den national ausgerichteten Bildungseinrichtungen seiner Zeit. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchlaufen die deutschen Mennoniten einen grundlegenden Wandel ihrer Überzeugungen. Sie sehen sich zunehmend als Teil der deutschen Gesellschaft, als Bürger und Untertanen des Kaisers.
Mennonitische Männer leisten nun vermehrt Wehrdienst und suchen ihre beruflichen Chancen jenseits der traditionellen Landwirtschaft, insbesondere in handwerklichen und akademischen Berufen. Die Realanstalt am Donnersberg verwirft unter dem neuen mennonitischen Schuldirektor Ernst Göbel die ursprünglich von Michael Löwenberg angedachte Idee eines Predigerseminars. Stattdessen erhält die Realanstalt 1891 die sogenannte Militärberechtigung. Damit ebnet die mennonitische Schule den Einstieg in eine militärische Karriere im Kaiserreich. Absolventen mit Mittlerer Reife können nun als Einjährig-Freiwillige nach nur einem statt zwei Jahren Militärdienst Reserveoffiziere werden. Albert ist einer von ihnen. 1909 verlässt er die Anstalt mit der Mittleren Reife.
Im Nachruf des Jahresberichtes des Schuljahres 1916/17 wird es später unter der Rubrik Unsere Toten heißen: „Ausgezeichnet durch Strebsamkeit und erfolgreiche, tiefgehende, verständnisvolle Teilnahme für alles, was ihm Lehre und Leben der Anstalt Gutes bot“. Es wird weiterhin erwähnt, dass er gerne an Lesekreisen teilnahm, in denen Bücher von zeitgenössischen Schriftstellern gemeinsam gelesen und besprochen wurden.
Albert ist Mitglied des Vortrupp, einer Bewegung zur Gesundheitsvorsorge im Deutschen Reich. Der Vortrupp besteht vor allem aus Jugendlichen, die durch verschiedene Programme und Schulungen in Fragen der Gesundheit, Hygiene und Krankenpflege ausgebildet werden. Wie Alberts Engagement konkret aussieht, wissen wir nicht. Typischerweise dienen solche Organisationen dazu, neben dem Gemeinschaftserlebnis die Jugend zu loyalen Bürgern und Soldaten zu formen und eine Kultur des Gehorsams und der Disziplin zu fördern.
Nach der Schule macht Albert eine zweijährige Ausbildung an der Landwirtschaftsschule Hohenheim und wohnt dort im angeschlossenen Internat. Der Unterricht umfasst Pflanzenbau, Tierhaltung sowie landwirtschaftliche Betriebs- und Marktlehre. Unterkunft und Verpflegung sind frei, jedoch sind die Schüler verpflichtet, für den praktischen Teil ihrer Ausbildung auf dem Hohenheimer Gut zu arbeiten. Absolventen der Schule sind gefragte Gutsbeamte und Verwalter, soweit sie nicht wie Albert auf den elterlichen Hof zurückkehren. Alberts Vater hat bereits 1904 den Hof Ins Hinter-Ulis für Alberts älteren Bruder Johannes Jakob ersteigert. Somit sind beide Söhne mit einer eigenen Landwirtschaft versorgt.
Während seiner Kriegszeit notiert Albert häufig seine Beobachtungen zur Landwirtschaft in den Regionen, in denen er stationiert ist. „Hier ist jetzt die Ernte in vollem Gange. Sechs Binder und eine Anzahl Handableger sind dauernd in Gang. Die Pferde werden dreimal gewechselt. Zivilarbeiter besorgen das Aufstellen der Garben. Als ich draußen war, waren 170 Leute, meistens Mädchen, da. Wenn keine Störung eintritt, werden täglich ca. 120 Morgen gemäht.“ Er verfolgt das landwirtschaftliche Jahr auf dem heimischen Betrieb weiterhin aufmerksam, meist aus der Ferne durch Briefe. Da auch sein Bruder Johannes Jakob einzogen wurde, sorgt sich Albert wiederholt, wie der Vater die anfallenden Aufgaben im fortgeschrittenen Alter bewältigt.
Glaube
Am 21. Juli 1907 wird der 14-jährige Albert getauft und damit Mitglied der Mennonitengemeinde Weierhof, die vor dem Ersten Weltkrieg rund 400 Mitglieder zählt.
Für Albert spielt sein Glauben eine zentrale Rolle. Er hätte sich vermutlich selbst als gottesfürchtig und von tiefem Glauben erfüllt beschrieben. „So verlasse ich die Heimat, Eltern und Geschwister. Werde ich sie gesund und mit heilen Gliedern wieder sehen? Es steht in Gottes Hand – sein Wille geschehe“, schreibt er am Anfang des Krieges.
Während seiner Heimaturlaube auf dem Weierhof und der Zeit an der Front berichtet er von regelmäßigen Gottesdienstbesuchen und notiert auch seine Überlegungen zu den gehörten Predigten.
Albert setzt sich intensiv mit seinen Gedanken und Gefühlen hinsichtlich seines Glaubens auseinander, in Bezug auf seine Pflichten als Vorgesetzter und Offizier sowie auch angesichts der Grausamkeiten des Kriegsalltags. Fest entschlossen, „im Glauben unerschütterlich“ zu bleiben, findet er in der täglichen Bibellektüre Orientierung und Halt. In seinem Kriegstagebuch greift er häufig auf Bibelzitate zurück, um in schweren Momenten Kraft zu schöpfen sowie der Trennung von seiner Familie und den Schrecken des Krieges einen tieferen Sinn zu verleihen.
Pflichterfüllung, Gehorsam und Ehrfurcht sind für Albert militärische wie religiöse Überzeugungen. Der Glaube an den Sieg und die Ordnung des Kaiserreichs verschmelzen mit seinem Glauben an Gott.
Vor einem Fronteinsatz in notiert Albert in seinem Tagebuch: „Mich ergreift eine ganze Mutlosigkeit. Sie war jedoch sofort verschwunden, als ich die für den 18. Oktober [1915] vorgeschriebene Worte des Losungsbüchleins Sprüche 24, 1-8. las. Das bedeutet für mich: Der ist nicht stark, der in der Stunde der Not nicht fest ist. Fortan beherrscht mich wieder das Gefühl innerer Ruhe, ja Freude, dass ich nun alles, was es im modernen Krieg gibt, kennenlernen darf. Ich habe die feste Zuversicht, dass auch das stärkste Artilleriefeuer mir dieses Gefühl des Geborgenseins nur für einige Zeit verblassen, nicht aber dauernd rauben darf. Gebe das der liebe Gott aus Gnaden. Amen.“
Die Sehnsucht nach der Familie und der Gemeinschaft auf dem Weierhof beschreibt Albert Weihnachten 1915: „Nach dem Gottesdienst zündete ich dann mein Bäumchen an, das mir in freundlicher Weise die Nichte meiner Hausfrau besorgte hatte; den Christbaumschmuck hatte mir meine liebe Mutter geschickt. Doch mein Herz konnte es nicht befriedigen. Es ist halt kein christliches Weihnachtsfest wie es mir daheim auf dem lieben Weierhof, im Kreise lieber Familienangehöriger vorschwebt. Zwei Weihnachten habe ich jetzt fern vom Vaterhaus und fern den lieben Eltern und Geschwistern verlebt. Gebe doch der liebe Himmlische Vater in seiner großen Gnade, dass ich wenigstens noch einmal mit meinen beiden lieben Eltern zusammen daheim Weihnachten feiern darf.“
Mit zunehmender Zeit an der Front formuliert Albert immer klarer, wie sinnlos ihm der Krieg erscheint, wie schwer es ist, Teil von Gewalt und Tod zu sein, und wie sehr er sich Frieden wünscht. Vor einem Marsch in die Stellungsgräben schreibt er: “Jedes Mal ergreifen mich da ernste Gedanken, Gedanken an den Tod, doch Gott sei Dank, es ist nicht Furcht, die mich da beschleicht, nein, meine Seele ist stille zu Gott. Die gestrige Losung: `Verlass‘ Dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass Dich nicht auf Deinen Verstand, sondern gedenke an Ihn in allen Deinen Wegen, so wird Er Dich recht führen (Sprüche 3, 5-6). So soll meine Losung für die Kriegszeit, ja für’s ganze Leben sein. So schreite ich getrost der Zukunft entgegen. “
Letztendlich ist der Krieg für Albert eine Gottesprüfung oder, um es mit seinen Worten zu sagen: „Es ist mir unbegreiflich, ja widersinnig warum die Menschen sich eigentlich morden, und die Sehnsucht nach Frieden erfüllt stark das Herz. Könnte ich nicht diesen furchtbaren Krieg als Zulassung Gottes und als Erziehungsmittel Gottes ansehen, ich würde verzagen, doch ich glaube fest, Gott kann diesen Krieg steuern, sobald er will.“
Kriegszeit
Kurz nach Kriegsbeginn wird Albert am 1. Oktober 1914 in das Rekrutendepot Landau eingestellt. Die Pfalz gehört damals zu Bayern und Albert wird als Einjährig-Freiwilliger Soldat im 5. Bayerischen Infanterieregiments, Ersatzbataillon 3. Kompanie.
Die Armee des Deutschen Kaiserreichs besteht aus Einheiten, die in regionale Heeresverbände unterteilt sind. Das hat zur Folge, dass Albert während seiner Ausbildung und später an der Front immer wieder Familienmitglieder, Weierhöfer bzw. eingezogene Freunde und Bekannte aus der Umgebung trifft.
Nach einer ersten Ausbildungszeit kommt Albert Anfang Dezember 1915 auf den Truppenübungsplatz (später dann auch Gefangenenlager) Hammelburg in der Nähe von Schweinfurt. Dank seiner mittleren Reife darf er als sogenannter Einjähriger an der Ausbildung zum Unteroffizier teilnehmen. Die Zeit in Hammelburg ist für Albert sowie für andere Weierhöfer Soldaten ein wichtiger Bezugs- und Identifikationspunkt. Sie bezeichnen sich immer wieder als Hammelburger.
Obwohl Albert noch keinen Fronteinsatz vorweisen kann, darf er bereits im Februar 1915 am Offiziersaspiranten-Kurs in Döberitz, in der Nähe von Berlin, teilnehmen. Während seiner Döberitzer Zeit erkundet Albert außerhalb seines Unterrichts vor allem Berlin und Potsdam. Sein Freizeitprogramm liest sich wie das eines Touristen: Siegessäule, Schloss Sanssouci, Museums- und Zirkusbesuch und eine Vorstellung von Lohengrin in der Deutschen Oper.
Am 11. April 1915 wird er seiner Meinung nach „längst überfällig“ zum Vizefeldwebel der Reserve befördert. „Wir fuhren abermals nach Berlin und anlässlich unserer Beförderung genehmigten wir uns bei Kempinski eine Flasche Pfälzer Wein.“
Danach geht es für Albert wieder zurück in die Gegend um Metz. Die Stadt wurde seit dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 zu einer der stärksten Festungsstädten im Deutschen Reich ausgebaut. Albert verrichtet seinen Dienst in verschiedenen Anlagen des äußeren Festungsrings, wie beispielsweise in der Feste Leipzig oder der Feste Lothringen. Neben dem militärischen Drill, Weiterbildungskursen und Pionierarbeiten, berichtet Albert auch in dieser Zeit wieder viel über seine Freizeit, in der neben üblichen Besuchen von Sehenswürdigkeiten und Museen auch Zeit für Reitstunden und regelmäßigen Heimaturlaub bleibt.
AEin Jahr nach seiner Einberufung wird Albert am 1. Oktober 1915 an die Westfront, in die Nähe von Lille, abkommandiert. Sein neuer Alltag ist nun geprägt von regelmäßigen Wechseln zwischen gefährlichen Einsätzen im Schützengraben und Erholungsphasen in der sogenannten Etappe, dem Versorgungsgebiet hinter der Front. Im Gegensatz zu den einfachen Soldaten, die in überfüllten Massenunterkünften leben müssen, bezieht Albert als Offizier Unterkunft bei Privatpersonen. Das bedeutet, dass Einheimische in den besetzten Gebieten gezwungen sind, in ihren Häusern, Soldaten aufzunehmen und für deren Verpflegung zu sorgen. Am 31. März 1916 erfolgt seine Beförderung zum Leutnant. Er berichtet stolz davon, dass er am Abend zum ersten Mal mit den „Silberachselstücken“ im Offiziers-Kasino sei.
Kriegstagebuch
Wie viele andere Soldaten auch führt Albert ein Kriegstagebuch. Das Tagebuch umfasst den Zeitraum von Oktober 1914 bis kurz vor seinem Tod im August 1916. Besonders auffällig ist, dass sich seine Tagebucheinträge in zwei unterschiedliche Phasen unterteilen lassen.
Die erste Phase während seiner Ausbildung und Garnisonszeit ist von großer Kriegsbegeisterung geprägt, die sich vor allem durch Vorfreude auf das bevorstehende Kriegserlebnis äußert. Er ist eifersüchtig auf Kameraden, die bereits an der Front sind. Besonders hebt er den Wunsch hervor, sich in einer Führungsposition durch Pflichterfüllung auszeichnen zu können. Der Tod von Kameraden sowie die Zerstörungen des Krieges werden dabei eher beiläufig oder distanziert erwähnt.
Die zweite Phase beginnt mit seiner Ankunft an der Westfront und dem Eintauchen in die harte Kriegsrealität. Trotz der Vorgaben der amtlichen Zensur, die verbietet militärische Geheimnisse oder auch negative Berichte über die Front schriftlich festzuhalten, berichtet Albert vergleichsweise offen über sein Leben an der Front. Bereits nach wenigen Tagen beschreibt er die mangelnde Disziplin, auch im Umgang mit ihm als Vorgesetztem. Er berichtet von schlechten Unterkünften oder widersinnigen Befehlen, die keine Rücksicht auf die tatsächliche Lage vor Ort nehmen. Ebenso erwähnt er Spannungen zwischen den sich ablösenden Einheiten, d.h. zwischen bayerischen und preußischen Regimentern, oder auch den Tod von Kameraden durch Gaseinsatz der eigenen Truppen auf Grund von falschen Wettereinschätzungen.
Die anfängliche Siegesgewissheit weicht der Hoffnung auf Frieden. Die Verwundungen und der Tod seiner Kameraden, die Albert nun unmittelbar miterlebt, sowie die Situation in den Schützengräben und Unterständen machen ihn betroffen. Nach Beginn der britisch-französischen Großoffensive im Bereich der Somme Anfang Juli 1916 wird Albert mit seiner Kompanie an die Somme versetzt, wo eben schwere Kämpfe toben.“
Tod
Albert stirbt in der Nacht vom 2. September 1916 an den Verletzungen, die ihm eine Handgranate zugefügt hat. Kurz vor seinem Tod trifft er noch seinen Nachbarn Erich Göbel im gleichen Frontabschnitt. Erich schildert das Treffen und den Tod Alberts eindrücklich in seinem Tagebuch.
Es ist bemerkenswert und berührend, dass an der Beerdigung Alberts am 12. September 1916 um 9:30 Uhr auf dem Soldatenfriedhof in Barastre neben Erich, auch Alberts Bruder Johannes Jakob teilnimmt. Ein Erinnerungsbild zeigt die beiden Weierhöfer am Grab von Albert.
In seinem Nachruf in den Anstaltsblättern der Realanstalt am Donnersberg wird aus einem Brief Alberts zitiert: „Wenn ich falle, sollen meine alten Eltern nicht klagen. Wir werden bald wieder miteinander vereinigt sein“. Weiter heißt es: „Aber was hätte er mit seiner Gemütstiefe, seiner Zielbewusstheit, seinem rechtlichen Sinn nicht alles seiner Familie und seiner Gemeinde werden können.“
Alberts Überreste werden später umgebettet. Sein Grab befindet sich heute im Block 10, Grabnummer 104 auf der Kriegsgräberstätte in Neuville-St.-Vaast, Frankreich.